GERD/NERD

Unter der gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) versteht man den häufig chronischen Rückfluss von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre und die aus den Reizungen der Speiseröhrenschleimhaut resultierenden Symptome.

Ursächlich für das Sodbrennen ist vor allem die Erschlaffung des unteren Schließmuskels der Speiseröhre infolge einer erniedrigten Schließmuskelspannung.

Langandauerndes Sodbrennen führt häufig zu Schleimhautdefekten und einer Entzündung der Speiseröhre (sogenannte erosive Refluxösophagitis), die entsprechend ihrer Ausprägung in unterschiedliche Stadien unterteilt werden kann. Als sekundäre Komplikation kann es zur Bildung eines Barrett-Ösophagus sowie von Speiseröhrenkarzinomen kommen.

Neben der erosiven Refluxösophagitis gibt es Formen der Refluxkrankheit, bei der endoskopisch keine Veränderungen der Speiseröhre nachzuweisen sind (sogenannte nicht erosive Formen).

Nach Savary und Miller unterscheidet man vier Krankheitsstadien:

I – Eine oder mehrere nicht konfluierende Schleimhautläsionen mit Rötung und Exsudation
II – Konfluierende erosive und exsudative Läsionen, die noch nicht die gesamte Zirkumferenz (lateinisch : Umfang) des Ösophagus einnehmen
III – Die Läsion nimmt die gesamte Zirkumferenz des Ösophagus ein
IV – Ulcus oesophagei, Barrett-Ösophagus, Strikturen und andere chronische Schleimhautläsionen

Die Los-Angeles-Klassifikation bezieht sich auf die endoskopischen Ausmaße der Defekte und unterteilt sie in vier Stadien von A bis D

A - eine oder mehrere Schleimhautläsionen unter 0,5 cm
B - min. eine Läsion länger als 0,5 cm, Läsionen überschreiten noch nicht zwei Mukosafalten
C - es werden mehrere Mukosafalten von den Läsionen überschritten, aber es liegen noch keine zirkulären Defekte vor
D - zirkuläre Defekte vorhanden

Die MUSE-Klassifikation unterscheidet die vier endoskopisch beurteilbaren Formationen

Metaplasie,
Ulkus,
Striktur und
Erosion und unterteilt alle vier in jeweils vier Schweregrade.

0 = fehlend; 1 = geringfügig; 2 = mittelgradig; 3 = schwergradig. Damit ist die Muse-Klassifikation zwar die genauste, aber auch die im Alltagsgebrauch unhandlichste.